RELICS Concept  

 

RELICS. Ein Langzeitprojekt

 

Die Projektidee RELICS wird von der Frage geleitet, ob es eine universelle Formensprache gibt, einen gemeinsamen visuellen Ausdruck, der von verschiedenen Kulturen geteilt wird. 

Verschiedene Zivilisationen und historische Epochen haben ein sehr ähnliches visuelles Vokabular für rituelle und spirituelle Goldobjekte sowie für prachtvolle architektonische Elemente verwendet. Goldobjekte sind Symbole der Macht und des Göttlichen. Sie erzählen Geschichten in einer gemeinsamen künstlerischen Sprache. Damit wurde Gold zu Instrument der Transzendenz, der Schönheit und der Erhabenheit, ob als Grabbeigaben, Schmuck, Münzen, sakrale Gegenstände, Machtsymbole oder auch als Schreine, Mosaike und als architektonische Elemente.

Die überraschende Entdeckung, dass sich dieser Formenkanon des Goldes auch in zeitgenössischen Styroporverpackungen wiederfindet, ergab sich bei der Verwendung von verschiedenen Styroporverpackungen als Modelle in der Lehre für Zeichnung in Architekturstudiengängen. 

Die Formensprache von Styropor-Verpackungen erinnert sehr an kunsthistorische Gorldartefakte und Pretiosen. Ganze Verpackungsgruppen lassen sich zahlreichen kulturhistorischen Stilen zuordnen. Genau diesen verblüffenden Übereinstimmungen geht das Projekt RELICS nach. 

Ein spezielles Sammlungskonzept ermöglicht es, die Styroporobjekte nach verschiedenen kulturhistorischen Stilen zu ordnen, darunter Barock, Altägypten, keltische und awarische Goldschätze sowie altamerikanische Kulturen. Um die stilistischen Verbindungen zu betonen, werden die Objekte anschließend vergoldet.  So werden formale Ähnlichkeiten zwischen den Verpackungsobjekten und den kulturhistorischen Goldartefakten sichtbar.

Erst durch die Vergoldung der Styroporobjekte mit 24-karätigem Blattgold entfalten die stilistischen Verbindungen ihre ganz eigene, unverwechselbare Ausdruckskraft. Die vergoldeten RELICS werden in archäologischen Sammlungen oder kunsthistorischen Museen in ihrem kunsthistorischen Kontext ausgestellt. 

Auf diese Weise werden ihre einzigartigen kulturgeschichtlichen Bezüge deutlich und es wird ein Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschlagen, der uns ein Gefühl für eine interkulturelle – ewige – Formensprache des Goldes vermittelt.